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NORDCAPITAL Offshore Fonds 4 – Kapitalanlegern droht Totalverlust

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NORDCAPITAL Offshore Fonds 4 – Kapitalanlegern droht Totalverlust

Anleger der geschlossenen Schiffsbeteiligung NORCAPITAL Offshore Fonds 4 GmbH & Co. KG wurden mit Schreiben vom 01.08.2016 seitens der NORDCAPITAL Treuhand GmbH & Co. KG zur außerordentlichen schriftlichen Beschlussfassung aufgefordert.

Es handelt sich dabei um ein „Liquiditätssicherungskonzept“, um einen Weiterbetrieb der Schiffe MS „E.R. Athina“ und MS „E.R. Georgina“ zu ermöglichen.

Die dem Beschlussvorschlag zugrunde gelegten Maßnahmen sehen vor, dass

  • die Bank der NORCAPITAL Offshore Fonds 4 GmbH & Co. KG eine vollständige Aussetzung der Regeltilgung ab November 2015 bis inklusive 2018 sowie eine Kontokorrentkreditlinie von EUR 2 Mio. bis Mitte 2021 gewährt.
  • die Gesellschafter (Anleger) dem Fonds freiwillige Gesellschafterdarlehen in Höhe von EUR 2,38 Mio. zur Verfügung stellen. Die Anleger werden dabei gebeten, sich im Durchschnitt mit 12 % bezogen auf ihre ursprüngliche Beteiligungssumme zu engagieren.
  • die Gründungsgesellschafter ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von EUR 120.000,00 zur Verfügung stellen. Darüber hinaus sollen die Vergütungen der Gründungsgesellschafter für die Jahre 2016 bis 2018 in Höhe von EUR 312.000,00 gestundet werden.

Die Gesellschaft selbst räumt zu diesem Liquiditätssicherungskonzept ein, dass dieses den Fonds gleichwohl nicht retten wird. So heißt es in dem Schreiben:

„Wir weisen darauf hin, dass im Falle der Umsetzung des Konzepts auf Basis der aktuellen Annahmen das ursprüngliche Kommanditkapital der Gesellschafter im Basisszenario voraussichtlich nur rund 25 % und damit nicht vollständig zurückgezahlt werden kann. Ohne weitere Maßnahmen ist jedoch der Fortbestand Ihrer NORDCAPITAL Offshore Fonds 4 GmbH & Co. KG akut gefährdet und das bisher eingezahlte Eigenkapital, abzüglich bereits erhaltener Auszahlungen, mit hoher Wahrscheinlichkeit vollständig verloren.“

Gleichwohl werden die Anleger zur Gewährung eines Darlehens animiert, indem Ihnen eine Verzinsung des Darlehens von bis zu 12 % p.a. angekündigt sowie darüber hinaus als Vorteil dargelegt wird, dass durch die Darlehen der Anleger die Aufrechterhaltung der Chance auf Rückzahlung des ursprünglich investierten Kapital bestünde.

„Dieses Schreiben ist widersprüchlich und eine Irreführung der Anleger“, so der auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisierte Rechtsanwalt Jan Reimer – Inhaber der REIMER | Wirtschaftskanzlei. „Wie soll ein marodes Unternehmen, dass selbst die Aussage trifft, dass das Sanierungskonzept maximal dazu dient 25 % des Kommanditkapitals zu retten, noch in der Lage sein, 12 % Zinsen auf Darlehen zu leisten? Aus meiner Sicht kann die bisherige Misswirtschaft dieses Fonds nicht mehr gerettet werden. Selbst bei Umsetzung des Sanierungskonzepts prognostiziere ich die baldige Insolvenz des Fonds. Meines Erachtens hat sich hier ein unzureichendes Fondskonzept mit schlechtem Management gepaart, was am Ende auch hier dazu führen wird, dass die Anleger ihre gesamte Einlage verlieren. Kurzum: Der Fonds steht vor dem wirtschaftlichen Aus und das investierte Geld der Anleger vor dem Totalverlust.“, so Reimer weiter.

Anleger des Fonds NORCAPITAL Offshore Fonds 4 GmbH & Co. KG sollten daher von einem spezialisierten Anwalt prüfen lassen, ob Ihnen Schadensersatzansprüche zustehen. In vielen Fällen wurden Anleger vor der Investition nur sehr unzureichend oder gar nicht nicht über die bestehenden Risiken dieses Fonds aufgeklärt, was Schadensersatzansprüche auslösen kann. Folglich bleibt meist nur der juristische Weg, das investierte Kapital zu retten.

Gern steht Ihnen REIMER | Wirtschaftskanzlei für eine kostenfreie Einschätzung Ihrer rechtlichen Lage zur Verfügung.

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